Der Satz der Woche (# 3 / KW 9)

In jenem Sommer, als mein Vater den Bären kaufte, war noch keiner von uns auf der Welt – wir waren noch nicht mal gezeugt: weder Frank, der älteste, noch Franny, die lauteste, noch ich, der nächste, noch die jüngsten von uns, Lilly und Egg.

John Irving, „Das Hotel New Hampshire“, 1981
xxxxx[Aus dem Amerikanischen von Hans Hermann]

 

Obige Worte sind die ersten, die ich jemals von John Irving gelesen habe. Sie bilden den Anfang seines fünften Romans, der, wenn ich mich recht erinnere, in der ersten Hälfte der 1980er Jahre den Weg zu mir als Geburtstagsgeschenk von meinem Freund Ralph (Herzliche Grüße nach Berlin) gefunden hat. Zuvor hatte ich noch nie etwas von diesem Autor gehört.

Und übermorgen, am 2. März 2022, wird John Irving 80 Jahre alt. Herzlichen Glückwünsch nach Toronto und Vermont (wo er abwechselnd lebend zu Hause ist).

In den USA ist für Oktober dieses Jahres das Erscheinen seines 15. Romans („The Last Chairlift“) angekündigt, und vielleicht vermag dieses Buch ja wieder etwas an alte Stärken anzuknüpfen, was der letzten Veröffentlichung von 2015 („Straße der Wunder“) leider nicht gelungen war. Doch selbst wenn nicht, bleiben seine Romane
– Garp und wie er die Welt sah (1978)
– Das Hotel New Hampshire (1981)
– Gottes Werk und Teufels Beitrag (1985)
– Owen Meany (1989)
– Zirkuskind (1994) und
– Letzte Nacht in Twisted River (2009)
eins der größten und – trotz ihrer durchschnittlichen Länge von mehr als 750 Seiten – kurzweiligsten Lesevergnügen, die ich in den vergangenen 40 Jahren (glücklicherweise auch beim zweiten und dritten Durchgang noch) erleben durfte.