Oktober 2014
Einigen älteren Mitbürgern dürfte der Name OTZ Konzern/Kollektiv hierzulande noch ein Begriff sein. Dieses weltweit agierende Unternehmen mit Sitz in Duisburg und einer Zweigstelle in Santa Barbara, Kalifornien hat in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre seine Blütezeit erlebt und ist dank Maßstäbe setzender Aktivitäten wie dem Ausrichten zweier dreitägiger Musikfestivals im Zentrum Eschhaus, der Herausgabe von acht Waren-Katalogen, neun Büchern, zwei Lexika, einem Kunstkalender, einem Comicband sowie der Produktion von Hunderten dieser rund 100 cm² großen dreiteiligen roten OTZ Aufkleber, die ungezählte PKWs im In- und Ausland geziert haben, bis heute unvergessen geblieben.
Wirklich unvergessen?
Dem nachzugehen beschlossen kürzlich Starreporter Nat Schriller und A.S.H. Pelikan, ehemaliger Leiter der OTZ Konzern Nebengeschäftsstelle Duisburg Süd. Doch nicht ein einziges dem Zahn der Zeit starrsinnig trotzendes T oder Z oder O auf einem still vor sich hin rostenden Autowrack im hintersten Winkel eines lokalen Schrottplatzes, nicht das winzigste Stückchen Konzertplakat an der Mauer eines sanierungsbedürftigen Viertels unserer Stadt, nicht der kleinste zerlesene Prosaband inmitten reichhaltigster Sperrmüllhaufen waren trotz stundenlanger Suche im Duisburger Stadtbild noch auffindbar, so daß alles darauf hinzudeuten schien, daß auch die letzten sichtbaren Überbleibsel dieser vor kaum mehr als einer Generation noch mehrfach zum beliebtesten Konzern der Stadt gewählten Organisation inzwischen vollkommen – dem sagenhaften Atlantis nicht ganz unähnlich – von der Oberfläche dieses Planeten getilgt worden seien.
Doch dann, als die erfolglosen Forscher bereits mit schwunglosen Schritten den trostlosen Heimweg angetreten hatten, fiel ihnen beim Passieren einer unscheinbaren Toreinfahrt ein eigentlich ziemlich schäbiges, nichtsdestotrotz aber wahrhaft glorreiches Graffito ins Auge, das ihnen den Glauben an lebendige Wunder in dieser so schnellebigen Zeit im Bruchteil von Sekunden wieder zurückzugeben vermochte. O happy day!
Wer aber nun doch nicht die Augen vor der Kehrseite dieser Medaille verschließen möchte, braucht nur auf diesen Link zu klicken.