Text: A.S.H. Pelikan • 1983

1) Als ich noch sehr klein war, so einssechzig ohne Schuh’
bemerkte mich die Pubertät und nervte mich im Nu
und weil ich gar nich’ wußte, was da eigentlich geschah
kauft’ ich mir ‘ne Bravo, und da wurd’ mir alles klar
da ging’s um Junge, Mädchen, blöde Triebe
anfassen und Kuß und Liebe
Elternstreß und v’leicht auch Hiebe
au Mann, dacht’ ich, hört sich gar nich’ gut an

Schlechte Karten, wer hat bloß gegeben?
Schlechte Karten, der kann was erleben!

2) Da dacht’ ich, ers’ mal warten, ja du komms’ schon nich’ zu knapp
schau den Jungens zu und schneid’ dir davon eine Scheibe ab
und dann war ich 16, alle hatten einen Schwarm
nur mit mir wollt’ keine geh’n, es fehlte mir der Charme
so saß ich einsam und allein auf Feten
alle ander’n war’n am kneten
doch bei mir half nich’ mal beten
o Gott, diese Welt hatt’ ich mir anders vorgestellt

Schlechte Karten, wer hat bloß gegeben?
Schlechte Karten, der kann was erleben!

3) Und dann war da eine, ja die war ganz nett zu mir
da dacht’ ich, Junge, mach’ dich ran und sei auch nett zu ihr
ich nahm sie mit ins Kino, Schulmädchenreport, 6. Teil
und dann ging das Licht aus und da wurd’ sie richtig geil
in ihre Augen trat so’n wildes Funkeln
und dann fing sie an zu schunkeln
und begrapschte mich im Dunkeln
doch ich wollte nur mein’ ersten Kuß und nich’ so’n Stuß

Schlechte Karten, wer hat bloß gegeben?
Schlechte Karten, der kann was erleben!

4) jetz’ bin ich über 30 und komm’ immer noch nich’ klar
drum dachte ich, probier’ es mal als Rock-and-Roll-Star
jetzt steh’ ich hier als One-Man-Band und warte nur auf den Moment
wo die Groupies, diese tollen, endlich meine Liebe wollen
doch die Girls steh’n nur auf Überdosen
keine will mir an die Hosen
da helfen nich’ mal geile Posen
tja, hat echt kein’ Sinn, is’ nix mehr drin

Schlechte Karten, wer hat bloß gegeben?
Schlechte Karten, der kann was erleben!
Schlechte Karten, das Leben is’ halt nich’ eben
Schlechte Karten, so is’ das Leben eben.